Veranstaltung: Orange Blossom Special 25 – OBS 2023 – Jubiläum!!!
Datum: 26.-28.05.2023
Besucher: >3100 zzgl. Tagekarten
Location: Glitterhouse Garten, Beverungen
 
Das LineUp
 
Freitag, 26.05.2023
 
Get Jealous (Hauptbühne)
Philine Sonny (Hauptbühne)
Lightning Jules (Minibühne)
Love`N`Joy (Hauptbühne)
ODD Couple (Hauptbühne)
Husten (Hauptbühne)
 
Samstag, 27.05.2023
 
Loki (Hauptbühne)
Tiny Wolves (Hauptbühne)
Deniz Ove (Minibühne)
Kratzen (Hauptbühne)
Palila (Hauptbühne)
Saitün (Hauptbühne)
Afrodziac (Minibühne)
Wrest (Hauptbühne)
Herrenmagazin (Hauptbühne)
Whispiring Sons (Hauptbühne)
The Haunted Youth (Hauptbühne)
 
Sonntag, 28.5.2023
 
Die Nerven – Surprise Act (Hauptbühne)
Hotel Rimini (Hauptbühne)
The Deslondes (Hauptbühne)
Accidential Bird (Minibühne)
Fire Horse (Hauptbühne)
Lera Lyn (Hauptbühne)
Thumper (Hauptbühne)
Thees Ulmann & Band (Hauptbühne)
A.S Fanning (Hauptbühne)
 
Außerdem: Kinderbespaßung der KJG, Luftgitarren-Verleih, Pola Box für Viva con Aqua, Schnupperkurs Reiten, Meet & Greet mit den Künstlern am Stand vom Roadtracks-Magazin, Basteln (Upcycle-Projekt), Mitmachzirkus CuCiCo, Lauftreff, Boule, Yoga und als Walking Act’ Schreng Schreng La La und GARDA (Schmacht!) mal hier mal…
 
Gefördert durch NEUSTART KULTUR
 
25 Jahre und nichts ist, wie es war! Außer die Musik – die trägt Dich durch die Zeit und die drei besten Tage des Jahres! OBS 25 – Finden Suchen. Nicht mehr ausverkauft. Spotify ersetzt die CD. Noch mehr Social Media. Die Erschütterungen der letzten Jahre wirken immer noch nach und das geneigte Publikum ist bequem geworden. Ausgangssperren, Homeoffice und Küchenkonzerte haben uns anscheinend das Stehen vor den Bühnen verlernen lassen. Anders ist es kaum zu erklären, dass das kleinste feinste Festival (Rolling Stone) erneut nicht ausverkauft ist. Das zweite Mal in Folge.
 
Ankommen! Welt aus – OBS an! Ein kühles OBS Warburger Jubiläumseditionsbier. Vom besten Rewe Franciser Sören organisiert und nun genüsslich am Weserufer Hops genommen. Als Stellplatz haben wir erneut Camping am Bootshaus, von Lisane und Jüen liebevoll geführt, gewählt. Nur rund 5 km vom Festivalgelände am Grünen Weg entfernt und mit dem Rad immer an der Weser entlang entspannt zu erreichen. Selbst in der Nacht. Licht am Rad ist zu empfehlen und überhaupt sollte einer die Lampe anhaben…
 
Bereits vor dem regulären Einlass spielt Gregor McEwen als Walking Act den Opener. Lust und Laune versprühend wird der charmante Barde heute hier, später da spielen. Beim shooten werde ich angesprochen, ob ich für die Lokalpresse fotografiere. Er sei noch krankgeschrieben… Einsatz vom Krankenbett 😉
 
Start um 16:30 Uhr mit Get Jelaous. Ein Brett aus Pop und Punk. Lass jedes Festival so beginnen und die Friese sitzt. Laut. Schnell. Gewaltig.
 
Philine Sonny. Aus Unna bereits im vergangen Jahr für die Minibühne angereist, zwischendurch als Support für GiantRooks unterwegs und auch zuletzt beim schicken Etepetete der Feinen Gesellschaft aktiv, überzeugt erneut. Das Reifetempo ist enorm. Der geneigte Zuhörer staunt nicht schlecht…
 
Lightning Jules – Minibühne an! Mit Julia Zech, als hälftig Stereo Naked bereits Bestens bekannt, kommt nun ein wenig Dream Pop auf lichterfüllte Minibühne. Sehr entspannt und wirklich passend!
 
Love‘n‘Joy. Die Ukrainer kommen mit doch recht charmanter Brit-Pop Attitüde daher und bekommen als Kulturbotschafter Ihres Landes erhebenden Applaus. Bester Indibritpop aus dem Osten Europas in unruhigen Zeiten.
 
ODD Couple – Bereits 2017 war zu erkennen zu welchen musikalischen Leistungen sie fähig sein werden. Diesjährig als Trio auf der Bühne meint DG Agency vereint Odd Couple eine ganze Reihe ur-norddeutscher Eigenheiten: Gelassenheit hinsichtlich äußerer Erwartungen, ein Urvertrauen in das eigene Tempo und eine Performance, auf die Verlass ist. Vor allem jedoch eine gesunde Skepsis jedem unnötigem Gefasel gegenüber und das Wissen darum, dass man sich selbst nicht allzu ernst nehmen darf.
 
Den ersten Abend schließen mit Husten fast schon gute Bekannte. Textliche Tiefe, gewohnt und liebgewonnen. So viele Jahre, so viel wunderbare Musik in so vielfältigen Konstellationen.
 
Der erste Teil des üblichen Dreitagewitzes – verpasst. Der Tag war lang. Dem Sandmann am Ausgang kurz den Sand ins Auge gestreut und dann irgendwie veltinswackelig zum Bootshaus geeiert. Alles gut gegangen. Wie immer.
 
LOKI – Die achtköpfige Band aus Paderborn zeigt, warum es wichtig ist, auch am Samstag früh aufzustehen. Eine Band, die auch am Sonntagabend das OBS beschließen könnte. Tragend, berührend, hinreißend! Fantastischer Start in den Tag und für mich sicherlich eine der liebgewonnenen Überraschungen des Wochenendes.
 
Die Tiny Wolfes! Ui. Großartigster Entfaltungsraum für Stimme, Persönlichkeit und grundsätzlicher Lust auf Musik vermittelt dieses Chorprojekt von Kristof Beutener diesen wunderbaren kleinen Menschlein. Kristof, zudem auch Schreiberling wunderbarster Repliken bei Nillson, löst bei den Kids die Anspannung und sie singen was das Zeug hält. Das Publikum mal still, mal frenetisch feiernd!
 
Schlauch – Boot – Welle – Tod. Worte lassen Bilder im Kopf entstehen. Unterlegt von zwei Akorden Bass. Kratzen! Wie geil war das denn bitte? Krautig bis zum letzten Ton!
 
PALILA – Nie älter werdender 90‘ Jahre Rock meinte Simon. Stimmt. Und doch im Verlauf des Sets immer Druck. Das Drum wurde von einem OBS Gastveteranen bespielt. Endlich auf der Bühne und mit was für einer geilen Show!
 
Und während Dortmund die Meisterschaft aus der Hand gibt, bindet Afrodiziac die Menge von der Minibühne aus. Viel zu klein die Bühne, grandios groß der Afro und ja, geilen Sound mit Druck, Gitarren und Drums gab es obendrauf. Empfehlung für die Hauptbühne.
 
Saltün – Neben dem Spiel mit Geschlechterattitüden können die Herren vor allem eines: verdammt geile Musik machen. Verspielt. Verträumt. Berauschend.
 
Kurze Zeit später liefert Wrest eine typisch schottisches Understatementshow ab. Hymnen, die (noch) nicht wissen, dass sie Hymnen sind (Rembert) und genau das wollte die Wiese vor der Bühne hören. I LOVE IT!
 
Whispering Son – Düster. Böse. Mal Kat Frankie. Mal Anne Clark. Mal Pattey Smith. Mal einfach nur selbst. Die Bass Line lässt Schrittmacher aussetzen und Stents verrutschen. Und sie kam wie sie ging. Ein kurzes Thank you, Mantel drüber und weg! Verdammt und grandios!
 
The Haunted Youth – Feinster Indipop mit herausragendem Psycedelic Überbau. The Cure ist tatsächlich nicht weit. Slowdown oder. The War on Drugs finden sich, so der Veranstalter. Recht hat er! Wie immer 😉
 
Was mir am zweiten Tag aber auch auffällt. Das Publikum ist scheinbar noch älter geworden. Die Jungen fehlen in der zuletzt gewohnten Fülle. Was passiert denn hier? Erstmals startet ein Social Media Team um Lena & Katharina groß durch, um die Reichweite zu erhöhen. Eigentlich für das OBS nicht nötig. Aber erneut rund 500 Tikets sind zunächst liegen geblieben. Aber alleine am Samstag konnten dann wohl noch rund 170 Tagestickets abgesetzt werden. Darf‘s bitte a bisserl mehr sein?
 
Zweiter Teil des Dreitagewitzes? Verpasst! Was ist los, Alter?
 
Surprise, Surprise…. Großartiger Auftakt und Ende des alljährlichen Rätselratens Deutschlands, lt. den Kritiken, wohl aktuell wichtigste Band überrascht das früh aufgestandene Publikum als Surprise Act. Die Nerven. „Ein Tag wie es ihn nur einmal gibt…“ Remember TT
 
Ganz besonders war dann jedoch der zweite Surprise Act auf der Minibühne. Die Crew überraschte den völlig ahnungslosen Rembert mit drei wichtigen Songs. Verkehrte Welt. Klar Cash gehört dazu und auch das erste Release. Hipsters. Eine Vinylverlosung. Die Tränen kullerten….
 
Garda als Super Surprise Walking Act. An dieser Stelle muss eigentlich nichts mehr geschrieben werden. Mein absolutes Highlight! Danke! Danke! Danke!
 
Hotel Rimini – Love! Was soll ich schreiben? Hört!
 
The Deslondes – Klassischer Bluegrass. Grundsolide. Grundehrlich. Hey! Da kommen wir her. Das ist unsere Musik. Hört oder lasst es bleiben. Und nach 1997 bereits das zweite Mal in Berverungern Gefilden.
 
Kurzer Abstecher zum gelobten Stand. Eine Minicalzone später dann gerüstet für die zweite Halbzeit. Im Hintergrund Accidental Bird auf der Minibühne. Sehr eingängig und fast verträumt.
 
Fire Horse – Bester brachialer Indierock from NL. Endlose Erfahrung aus vielen Bühnenjahren in immer wieder anderen Formationen und nun hier!
 
Lera Lynn – Die gefühlt etwas lustlos dahergekommenes US-Amerikanerin hätte sicherlich das Potential gehabt, das Publikum mit ihrer Mischung Indie-Folk und Country-Noir in ihren Bann zu ziehen. Dieses Jahr jedoch nicht…
 
Thumper – Abriss Total. Kannst du nicht beschreiben. Boston Punk. Nach dem letztjährigen Haldern und der fettesten Party im Spiegelzelt war mir klar, dass sie hier bei nächster Gelegenheit spielen müssen. UND WIE SIE SPIELTEN! Die Menge tobt und mein Herz rast!
 
Versteigerung zu Gunsten Viva con Aqua. Fettes Gesteigere bis auf 8300€. Die geheime „AG Versteigerung“ hat als Crew Aktion das Bild ersteigert, um es Rembert als Geschenk zu übergeben. Das Sich-überbieten fühlte sich an, wie Geschenke auspacken. Unglaublich! Ob der jahrelange „Versteigerungsmäzen“, ein spendenfreudiger Zahnarzt aus der näheren Umgebung trauert, ist nicht überliefert. Aber möglicherweise hatte er sich an dem Geschenk beteiligt. Man weiß es nicht…
 
Tja. Was soll ich davon halten. Ich hatte mich eigentlich schon totgehört an Thees Ullmann. Und dann liefert der Typ eine geile Show! Bis, ja bis die Fische wieder den Fluss rauf mussten. Alles war gut! Bis dahin. Wieso sagt ihm denn niemand, dass er ein geiler Typ ist, aber irgendwann reicht es doch…
 
A.F. Fenning – Der Vergleich mit Nick Cave ist schnell gezogen. Unglaublich dunkle bahnbrechende Stimme, die einem die Hühnerpelle den Rücken hinauflaufen lässt. Dazu wenig Licht und die letzte in die Nacht hineintragende Show zeigt, warum das OBS etwa ganz Besonderes ist.
 
Den Drei-Tage-Witz habe ich komplett verpasst. Schlimm? Er soll flach gewesen sein. Dieses Jahr. Aber lustig. Jedes Jahr!
 
The day after – OBS aus – Welt an! Und da ist er wieder, der PostObsBlues. Bei der Bildbearbeitung wird es natürlich auch nicht besser. Es schmachtet das emotionale Brett. Allein die Aussicht auf mehr tröstet durch die Tage!
 
Wir sehen uns 2024! Bestimmt! Und Dank an Rembert und all die Mannen und Frauen, die wiedermal alles gegeben haben, um uns allen ein wunderbares Wochenende zu bereiten! Am Ende müsste immer Musik sein 🖤🖤🖤
 

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